Wo Sonne ist, da ist auch Schatten - Fashion Kitchen
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Ich bin im Garten, schiebe den Rasenmäher vor mir her und ziehe meine Bahnen. Ich musste einfach raus, um den Kopf frei zu bekommen. Und das geht am Besten im Garten. Hier kann ich abschalten und mich ablenken. Denn da gibt es immer etwas zu tun – Unkraut lässt grüßen. Momentan gehen mir viele Gedanken im Kopf herum, holen mich immer wieder ein und ich denke viel nach. Manchmal vielleicht sogar zu viel, aber so bin ich nun mal. Das was da vor etwas mehr als einer Woche passiert ist, hat mich irgendwie in ein Loch gerissen und war der Auslöser für all diese Gedanken.

Bis dahin dachte ich, es geht mir wieder einigermaßen gut, ich habe mich aus meinem Loch gekämpft und konnte nach vorne blicken. Aber irgendwie hat mich dann alles eingeholt und dieses Ereignis, bei dem wir alle „Gott sei Dank“ nur mit dem Schrecken davon gekommen sind war der Knackpunkt. Nein, es geht mir nicht gut. Und wenn ich mich dabei erwische, wie ich einer Freundin auf die Frage „Wie gehts dir? Alles gut?“, ein „Passt schon.“ zurück schreibe, dann passt eigentlich gar nichts.

Ich hänge in der Luft, schlafe schlecht, habe eine innere Unruhe und irgendwie kann ich nicht abschalten. So geht es mir schon seit einer Weile und jetzt ist das alles wieder an der Oberfläche. Und das, obwohl ich so dafür gekämpft habe, immer positiv zu sein, nach vorne zu blicken und weiter zu machen. Ja, ich bin stark und ja, ich bekomme das alles irgendwie hin. Aber wenn einem immer und immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, fällt das Aufstehen zunehmend schwerer und schwerer.

Irgendwann ist man einfach erschöpft und ausgelaugt. Nichts klappt so wie man es sich eingentlich ausmalt oder geplant hat. Immer ist irgendwo ein Problem und so langsam frage ich mich, warum das alle so ist. Warum? Waaaarum? Aber dann denke ich mir, für irgendwas muss das alles ja gut sein und deswegen mache ich weiter. Aufgeben war noch nie eine Option.

Gerade brauche ich aber einfach ein bisschen Zeit für mich und muss raus. Weg vom PC, weg aus dieser ganzen Social Media Welt. Ja es ist zwar mein Beruf, aber auch von seinem Beruf braucht man mal etwas Abstand und eine Pause. Das macht und braucht jeder. Im Urlaub war ich schon zwei Jahre nicht mehr und das letzte Mal, wo ich nicht am PC oder Handy war, kann ich mich nicht mehr erinnern. Muss wohl auch im Urlaub vor zwei Jahren gewesen sein. Versteht mich nicht falsch, ich bin unglaublich dankbar, das machen zu dürfen was ich liebe und mir eine Selbstständigkeit aufgebaut zu haben. Aber es ist auch hart und ganz und gar nicht einfach, denn wenn es so wäre, dann würde es vermutlich jeder machen.

Ich habe Ansprüche an mich selbst, setze mich unter Druck und verlange einfach zu viel. Irgendwie bremse mich selbst aus und frage mich immer wieder, war das gut, hätte ich das lieber nicht machen/schreiben sollen? Und genau in dieser Sekunde frage ich es mich auch. Hätte ich diesen Beitrag wohl lieber nicht schreiben sollen? Werde ich wieder von zig Menschen beschimpft, verurteilt und mit unglaublich dreisten Kommentaren bombardiert? Ja, wahrscheinlich. Aber ehrlich gesagt ist es mir egal. Denn es ist mein Blog, mein Beitrag und ganz wichtig, mein Leben! Und da mache ich, was ich machen möchte. Ob das nun unprofessionell, dumm oder langweilig ist kann jedem egal sein. Für mich muss es passen und fertig. Zudem gibt es ja diesen „Entfolgen Button“ oder mal liest bzw. schaut sich das ganze einfach nicht an, wenn es einem nicht gefällt. Problem gelöst! Alle glücklich! Hurra!

Ich glaube vielen ist noch immer nicht bewusst, dass dieses „Social Media Ding“ wirklich Arbeit ist und man davon auch allen Ernstes leben kann. Man sogar Geld verdient. Aber die meisten Medien stellen (Blogger, Influencer, Instagram Stars, usw.) als Schmarotzer hin, was einfach nur dumm ist, denn wenn man mal eine Sekunde weiter denkt, dann sollte einem bewusst werden, dass man sein Leben nicht mit Lippenstiften, Klamotten und irgendwelchen PR Samples finanzieren kann. Nichts, wirklich absolut nichts im Leben ist geschenkt. Ich glaube auch nicht, dass mein Bankberater damit zufrieden wäre, wenn ich ihm nächsten Monat ein paar Lippenstifte oder ein Stück Kuchen als Abzahlung für den Hauskredit zuschicke. Aber ich kann es ja mal probieren.

Wo Sonne ist, da ist auch Schatten

Wo Sonne ist, da ist auch Schatten, die social media welt und ihre schattenseiten, hass, neid missgunst, hater,

Nein, Spaß bei Seite. Ich kann und will einfach nicht verstehen, wie manche Menschen so voller Missgunst, Neid und Hass sind. Ja, Hass. Denn wenn man einer wildfremden Person, die man kein bisschen kennt, Dinge wie „Jetzt bekommst du endlich, was du verdienst!“, „Nun wird deine Raffgier bestraft!“ und „Ich freue mich, dass dir das passiert ist!“ schreibt, dann muss da etwas nicht ganz richtig im Kopf laufen. Und wahrscheinlich haben diese Menschen noch viel größere Probleme als ich. Nein, nicht wahrscheinlich, ganz bestimmt. Denn wenn man mit seinem Leben zufrieden wäre, dann würde man soetwas nicht machen. Sich mit so einer unglaublichen Negativität abgeben und krampfhaft versuchen anderen Menschen zu schaden.

Für mich absolut unverständlich, ich empfinde für solche Leute nur Mitleid. Und ja, ich frage mich jedes Mal, warum macht man sowas? Mir wäre für sowas meine viel Zeit zu schade und ich beschäftige mich einfach mit wichtigeren Themen in meinem Leben. Denn da habe ich genug zu tun. Vielleicht sollten sich diese Personen mal fragen, was nicht stimmt und warum man soetwas macht? Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass es da tiefsizendere Probleme gibt. Und ja, ich würde sehr gerne mal mit so einer Person von Angesicht zu Angesicht sprechen und wäre gespannt, ob sie mir dann auch noch solche Dinge an den Kopf wirft. Fernab von der Anonymität im Internet. Dieser Hass im Internet nimmt immer mehr und mehr zu und wird langsam zu einem großen Problem. Und da spreche ich nicht nur von mir. Stichwort – Selbstmord, Depressionen, usw.

Ich bin zufrieden mit meinem Leben. Mit meinem absolut langweiligen Leben am Land. Ich muss nicht durch die Welt jetten, jeden Tag irgendetwas Abgefahrenes erleben oder machen. Das will ich gar nicht und brauche ich auch nicht. Am glücklichsten bin ich, zu Hause und in meinem Garten. Ich bin zufrieden mit dem was ich habe und davon habe ich so einiges. Natürlich könnte immer etwas besser, schöner oder toller sein. Aber es könnte auch noch viel schlimmer sein. Wenn man eine schlechte Phase hat, dann muss man einfach mal etwas Abstand gewinnen, andere Dinge tun, sich ablenken und dann von einer anderen Perspektive auf das alles schauen. Meist findet man dann einen neuen Punkt, wo man wieder angreifen kann.

Mein Blog ist meine Therapie, hier kann ich aufschreiben was mich bewegt, worüber ich nachdenke und was so passiert. Egal ob es gut oder schlecht ist. Etwas aufzuschreiben hilft ungemein. Auch wenn man es nur auf ein Stück Papier schreibt und dann weglegt. Die Gedanken sind raus und belasten einen nicht mehr. Deswegen muss ich wohl auch gerade diese Zeilen hier tippen. Ich hatte einfach das Bedürfnis etwas zu schreiben. Mir das alles von der Seele zu schreiben.

Manchmal wird einem alles zu viel, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und wie schon gesagt, dann muss man einen Schritt zurück treten und erst einmal beobachten. In der heutigen Gesellschaft wird alles immer schneller, der Druck steigt und man gönnt sich keine freie Sekunde mehr. Burnout, Depressionen, Erschöpfung. Das alles ist heute an der Tagesordnung und ich will mich davor einfach schützen. Ich weiß, wann ich die Reißleine ziehen muss und wenn ich merke, es geht mir nicht gut, dann tu ich es einfach. Und da ist es mir sowas von egal, wer etwas über mich sagt oder was die Leute von mir denken. Nur ich alleine weiß doch, wie es mir geht und was ich tun kann, um irgendetwas zu ändern.

Ja, ich bin stark und taff, aber ich habe auch Gefühle und bin sehr sensibel. Beides könnte gegensätzlicher wohl nicht sein. Es ist aber so. Wenn ich traurig bin, dann weine ich und wenn es mir gut geht, dann lache ich. Allerdings muss ich nicht der ganzen Welt meine Ängste, Probleme und Sorgen erzählen. Es läuft unglaublich viel im Hintergrund ab. In meinem Privatleben, welches niemanden etwas angeht und sich auch keiner das Recht heraus nehmen braucht, hier etwas zu urteilen. Ich teile das mit Euch, was ich teilen möchte und ich behaupte zu sagen, dass das sehr viel ist. Aber ich behalten auch Sachen für mich, die nichts in der Öffentlichkeit zu suchen haben.

Wie schon gesagt, ich verstelle mich nicht und werde es auch nie. Aber mir Dinge vorzuwerfen, wie „Raffgier/Habgier“ (was eine Todsünde ist!) ist absolut unglaublich. Die, die mich kennen wissen ganz genau, dass ich mein letztes Hemd gebe, sehr großzügig bin und alles teile was ich habe. Ich frage mich, wie Menschen auf solche Dinge kommen? Anhand der Blogposts, der Instastories oder was auch immer? Für mich unverständlich und ohne Worte. Wie kann das Leben der anderen interessanter sein, als das Eigene? Irgendetwas läuft da in meinen Augen falsch. Und ich glaube auch, dass die Personen denken, dass sie mich mit solchen Aussagen irgendwie klein machen könnten. Aber wer schreibt denn solche Dinge? Und wer zeigt da seinen (nicht vorhandenen) Charakter? Und das in der Anonymität des Internets?

Ich will damit nur sagen. Kehrt die Negativität zur Seite, seht das Positive. Wenn Ihr eine schlechte Phase habt und es Euch nicht gut geht, dann tut all das was die Situation verbessert! Und scheißt auf das was die anderen sagen! Keiner, aber auch wirklich keiner kann das fühlen, was Ihr gerade fühlt. Schaut Netflix, esst ein Kilo Eis, geht shoppen oder zum Frisör, putzt das Haus/Wohnung, macht Sport, dreht die Musik auf, kocht oder backt, malt ein Bild, tanzt, geht in den Garten, macht eine Reise, schlaft, weint, lacht oder schreibt es auf. Ganz egal was Ihr macht oder wie es Euch geht. Tut es einfach. Denn nur das hilft und so findet Ihr auch wieder zu Euch selbst zurück. Schenkt Negativität keine Beachtung und macht Euer Ding. Das ist der Schlüssel zum Glück, zur eigenen Zufriedenheit und Selbstliebe.

Und zum Abschluss der wohl treffendste Satz überhaupt: „Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten.“ In diesem Sinne – packt es an!

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Comments:

  • Anonymous

    19. Mai 2019

    Bleib wie Du bist, denn das bist Du ?
    Es ist traurig wie manche Menschen miteinander umgehen, doch wir können es nicht ändern. Wir können es nur anders machen…. In diesem Sinne, bleib der Herzensmensch der Du bist und lebe Dein Leben.!!!!!

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  • 19. Mai 2019

    Ich glaube, es gibt so viele Menschen, die mit ihrem Leben unzufrieden sind und deshalb auf andere losgehen und sie beleidigen. Die sind so arm. Davon darf man sich einfach nicht unterkriegen lassen.
    Liebe Grüße Bianca
    http://ladyandmum.blogspot.de

    reply...
  • Mim

    19. Mai 2019

    Du machst alles richtig und im Gegensatz zu so manch anderen Bligger*innen folge ich dir sehr gerne und les unglaublich gerne deine – realitätsnahen – Posts. Mach so weiter und pass auf dich auf ??

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  • Monika

    22. Mai 2019

    Liebe Anni,
    du machst eine ganze Menge durch. Trennung und dann alleine den Stress mit dem Haus durchstehen- da gehört schon einiges dazu. Du hast meinen allergrößten Respekt und ich wünsche Dir, das nach und nach die Dinge sich klären und Ruhe einkehrt.
    Bleib wie Du bist 🙂

    Alles Liebe und Gute

    Monika

    reply...
  • 22. Mai 2019

    Hallo Anni,

    Ein sehr schöner Artikel, bei dem ich mich an der einen oder anderen Stelle absolut wiedererkenne.
    Ich lass deine Worte jetzt noch etwas auf mich wirken und wünsche dir eine zauberhafte Woche.

    Liebe Grüsse
    Nicky

    reply...
  • 22. Mai 2019

    „Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten.“
    Ein sehr genialer Satz, den ich mir auf jeden Fall merken werde.
    Dein Blog ist einer der wenigen Fashion-Blogs, denen ich überhaupt folge. Weil du real bist und nicht nur immer das Gute und Perfekte zeigst. Anni, mach weiter so!!

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  • Claudia

    23. Mai 2019

    Hallo,
    auch, wenn du das jetzt wahrscheinlich als einen dreisten/dummen Kommentar wahrnimmst, kann ich nicht anders als zu sagen, das eigentliche Problem ist das ewige Reiten der Positivitäts- und ich-bin-stark-Welle! Es gibt zu wenig echte Menschen mit echten Problemen, die auch dazu stehen, dass sie ihren Shit grad nicht im Griff haben und wirklich andere an ihrem Struggle teilhaben lassen und nicht so Ratschläge geben, wie man schnellstmöglich wieder positiv wird, die dann meist auch noch sehr materialistisch sind (s. oben: Eis, Shoppen etc. Am Anfang der Liste).
    Ich kann dieses „wenn du nur fest dran glaubst und hart dran arbeitest, wird es dir schon gut gehen nicht mehr hören, der Artikel hatte so gute Momente, aber insgesamt vermittelt er wieder dieses Bild…

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