wie soll ich das alles nur schaffen... - Fashion Kitchen
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Ich habe schon vor einigen Wochen angefangen an diesem Post zu schreiben, um mir selbst aufzuzeigen, dass ich einfach im Moment mehr auf mich achten muss. Eigentlich dachte ich bis dahin, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann. Aber da habe ich mich getäuscht. Ich wusste zwar, dass der Tage kommen würde, an dem Max geht. Aber ich dachte und habe es so sehr gehofft, dass dieser Tag noch weit von mir weg sein würde. Letzte Woche am Samstagabend schlief mein kleiner Schatz und bester Freund dann in meinen Armen ein… Und seitdem ist nichts mehr so, wie es einmal war…
Ich habe in meinem jungen Leben schon sehr viel mitgemacht und oft sehr stark sein müssen. Aber nun bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich innerlich zerbreche und nicht mehr weiß, wie es weiter gehen soll.
Eure Anteilnahme war überwältigend und hat mir Kraft gegeben, aber trotzdem kann ich einfach nicht mehr. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten versucht besser auf mich Acht zu geben und einfach mal abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen. Allerdings fällt mir das unheimlich schwer, da ich ein sehr sensibler Mensch bin und zu viel nachdenke, mir Sorgen und Gedanken mache.
Jedoch musste ich etwas tun, um herunter zu kommen und für einen kurzen Augenblick auszubrechen. Was mir also im Moment gut tut bzw. in der letzten Zeit irgendwie geholfen hat abzuschalten und weiterhin stark zu sein. Ich weiß zwar immer noch nicht wirklich, wie ich das alles schaffen soll, aber ich mache weiter und hangele mich von Tag zu Tag…

{Vielleicht helfe ich mit meinen Worten irgendjemanden da draußen, dem es genau so schlecht wie mir geht. Nicht mehr weiß, wie es weiter gehen soll und einfach nur am Ende ist. Vielleicht geben meine Zeilen diesem Menschen dann ein bisschen Kraft. Und dann hat es sich doch schon gelohnt…}

MAX
Auch wenn ich ihn letzte Woche gehen lassen musste und er schon seit Anfang des Jahres sehr, sehr krank war, hat er mir jeden Tag durch diese schlimme Zeit geholfen. Nur seine bloße Anwesenheit hat mit mir etwas gemacht. Er lag jeden Tag im Büro an meinen Füßen, lief mir hinterher, wenn ich im Garten war, saß bei mir, wenn ich in der Küche stand. Er war einfach jede Minute an meiner Seite und ich an seiner. Wir haben uns gegenseitig Kraft und Halt gegeben. Nur ein kleiner Blick und liebevoller Stupser von ihm, haben mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und das hat mir einfach so sehr geholfen nicht zu zerbrechen…

WEINEN & ALLES RAUS LASSEN
Ich glaube ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel geweint. Und eigentlich dachte ich, irgendwann habe ich keine Tränen mehr, aber genauso wenig wie der Schmerz nachlässt, hören die Tränen auf zu kullern. Einerseits ist es befreiend zu weinen und vielleicht auch zu schreien. Andererseits kostet es so unglaublich viel Kraft und macht einfach nur müde. Aber ich kann einfach nicht aufhören.

ARBEITEN & ES DURCHZIEHEN
Am Morgen aufstehen fällt einem wohl immer etwas schwer. Im Moment fühle ich mich aber, als wäre ich mit Bleigewichten ans Bett gefesselt. Mein Kopf sagt mir: „Los steh auf.“ mein Körper sagt jedoch „Bleib liegen, du hast keine Kraft.“ Nach ein paar Minuten Kampf – Kopf gegen Körper – stehe ich auf, ziehe mich an, (war mit Max draußen), esse einen Happen und setze mich dann an den Schreibtisch. Meine Arbeit pusht mich und ist gerade irgendwie der letzte Strohhalm an den ich mich klammern kann. Mein Blog gibt mir eine Aufgabe, die ich erledigen muss, vor der ich mich nicht drücken kann und will. Ich weiß nicht, wie es in den nächsten Wochen sein wird, aber gerade kann ich mich noch dazu aufraffen etwas zu machen. Mich mit neuen Projekten etwas aus den Alltag zu reißen und kurze Zeit nicht über alles nachzudenken.

FILME & SERIEN
Momentan empfinde ich die Tage als unendlich lange und die Zeit scheint nicht vergehen zu wollen. Ich arbeite den ganzen Tag darauf hin, dass es Abend wird und ich zurück in mein Bett kriechen kann. Das Handy lege ich dann zur Seite und schaue Filme oder Serien. Dank Sky, Amazon Prime und Netflix gibt es hier eine nahezu unerschöpfliche Masse an Möglichkeiten. Ich lenke mich damit ab und versuche mal nicht zu denken. Einfach sich von einem Film mitreißen lassen und den Moment genießen. Momentan schaue ich auf Netflix die Serie Riverdale belohne mich somit für einen weiteren Tag, den ich überstanden habe.

PODCASTS & MUSIK
Vor einigen Monaten schon habe ich Podcasts für mich entdeckt und höre sie seitdem regelmäßig. Ich weiß nicht was es ist, aber irgendwie beruhigen mich die Stimmen der Sprecher und auch wenn ich das eine oder andere Thema nicht ganz so interessant finde, aus jeder Podcast Folge kann man irgendetwas für sich herausziehen. Ich höre die Podcasts beim Haushalt machen, in der Badewanne, wenn ich koche, Bilder bearbeite oder einfach nur auf der Terrasse sitze. Im weitesten Sinn ist es auch ein bisschen Berieselung. Radio kann ich schon lange nicht mehr hören. Ich weiß nicht warum, aber es ist mir zuwider und macht mir schlechte Laune. Lieber höre ich dann auf Spotify meine eigens zusammengestellte Playlist und skippe mich durch meine Lieblingslieder, je nachdem welche Stimmung ich eben gerade habe. Ich finde Musik hilft in solchen Situationen ungemein.

GARTEN & SPAZIEREN GEHEN
Der Garten hilft mir gerade sehr. Ich bin so froh, einfach die Terrassentüre aufmachen, ein paar Schritte zu gehen und dann das Gras unter meinen Füßen spüren zu können. Jeden Tag verändert sich etwas im Garten und ich genieße die Stille dort. Nur die Vögel zwitschern und ab und zu kommt eine Hummel oder Biene summend vorbei geflogen. Gartenarbeit hilft mir den Kopf frei zu bekommen, auch wenn es schweißtreibend und anstrengend ist. Es hilft so sehr. Wenn man fertig ist, weiß man, dass man etwas geschafft und erreicht hat. Natürlich muss man sich dazu durchringen, wenn man gerade keinen guten Zeitpunkt erwischt hat, aber wenn man dabei ist, geht es immer und immer weiter.
Auch spazieren gehen hilft. Als Max noch da war, war es nicht nur eine Pflicht, ich konnte hier auch einfach für eine gewisse Zeit loslassen. Jetzt versuche ich ab und zu im Wald spazieren zu gehen, tief ein und aus zu atmen und einfach nur die Ruhe in mich aufzusaugen.

FAMILIE & FREUNDE
Ohne meine Familie und Freunde wäre ich wohl schon zerbrochen. Sie geben mir Halt, stützen mich, stehen zu mir und stärken mir immer den Rücken. Sie kämpfen für mich und machen mir Mut. „Anni, du schaffst das. Du bist so stark, du hast schon ganz andere Dinge gemeistert! Es ist gerade eine schwere Zeit, aber du wirst es durchstehen und noch viel stärker aus dieser Situation hervorgehen. Wir glauben an dich!“ Wenn dir deine Lieben so etwas sagen, dann kannst du einfach nicht aufgeben, denn sie unterstützen dich so sehr und darüber bin ich so froh und dankbar. In solchen Zeiten zeigen sich auch die wahren Freunde, von denen ich sowieso nur eine Handvoll habe. Auch wenn man vielleicht nicht so viel Kontakt in den letzten Wochen/Monaten/Jahren hatte, wenn man sie braucht, sind sie da und zwar zu 100%. Und bei meiner Familie kann ich mich sowieso blind auf alle verlassen, den Blut ist dicker als Wasser.

LESEN
Ich lese sehr gerne, genauso gerne wie ich schreibe. Und in den letzten Monaten habe ich wieder angefangen zu lesen. Normalerweise nehme ich mir im Alltag die Zeit dazu nicht und mache das nur, wenn ich Urlaub habe. Hier verschlinge ich dann aber 4-5 Bücher in zwei Wochen. Ich lese gerade keine schwere Kost, sondern einfach etwas Leichtes, nur um mich ein bisschen berieseln zu lassen.

SPORT & WORKOUT
Ihr wisst ja, dass ich seit Anfang des Jahres sehr sportlich unterwegs bin. In den letzten Wochen habe ich mich aber einfach nicht dazu motivieren können, da mir die Kraft fehlt. Ich fühle mich einfach so ausgelaugt, dass ich hier nicht auch noch zusätzliche Power aufbringen kann, um mein Workout durchzuziehen. Aber vielleicht sollte ich einfach leicht wieder anfangen, um mich ein bisschen besser zu fühlen.

KOCHEN & ESSEN
Gerade fällt es mir sehr schwer zu essen. Ja, leider muss ich diesen Satz wirklich aufschreiben. Wenn ich keinen Hunger und Appetit habe, dann stimmt etwas ganz und gar nicht bei mir. Ich muss mich  gerade zum Essen zwingen, um nicht noch magerer zu werden. Hunger verspüre ich aber nicht wirklich. Wenn es mir nicht gut geht, esse ich nicht. Das war schon immer so. Ein Frustesser war ich noch nie, eher im Gegenteil. Ich weiß aber, dass es wichtig ist zu essen, vor allem in solchen Situationen und man alle Energie braucht. Deswegen bin froh, wenn ich mit Kunden neue Projekte umsetzen und so kochen kann. Mir neue Rezepte ausdenke und die Gerichte danach natürlich aufessen muss. So habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Und wenn mir mal gar nicht nach Kochen ist, dann esse ich ein Wurstbrot oder gehe zu meiner Mama oder Oma.

RUHE & ENTSPANNUNG
Momentan ist Schlaf eines der wichtigsten Dinge überhaupt. Ich schlafe zwar, aber am nächsten Morgen bin ich nicht erholt, sondern fühle mich wie vom LKW überrollt. Deswegen versuche ich tagsüber alles etwas langsamer angehen zu lassen. Das gelingt mir aber nur so semi-gut. Denn, wenn es was zu erledigen gibt, will ich es durchziehen und fertig machen. Am Abend gönne ich mir dann aber ein heißes Schaumbad, mache eine Gesichtsmaske und relaxe einfach. Es ist nicht einfach zur Ruhe zu kommen, aber auch schon ein paar Minuten auf Sofa legen und etwas Kraft tanken hilft.

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Comments:

  • 17. Juni 2018

    Oh Anni,
    Es tut mir wirklich im der Seele weh zu lesen wie schlecht es dir aktuell geht.
    Gerade du Lebensfroher Mensch – das macht mich persönlich sehr traurig
    Ich wünsche dir so sehr, dass es dir bald besser geht und du einen Weg findest damit um zu gehen.

    Fühle dich gedrückt
    Larissa

    reply...
  • 2elbi

    17. Juni 2018

    Liebe Anni,

    Deinen Post zu lesen macht mich traurig, weil ich weiß, wie es Dir geht.
    Auch ich habe geliebte Tiere gehen lassen müssen.
    Auch ich habe Trennungen hinter mir. (Aber Gott sei Dank wenigstens ohne Trauring und Haus).
    Dieses sich von Tag zu Tag hangeln, diese Antriebslosigkeit, dieses schwarze Loch, das irgendwie keinen Boden zu haben scheint.
    Aber der Boden kommt: Der Aufprall ist hart und man übersteht es vielleicht nur mit Blessuren. Aber die Wunden verheilen. Und auch wenn es dauert und Narben bleiben, vom Boden geht es nur noch aufwärts, vielleich langsam aber stetig. Und irgendwann sieht man das Licht und findet den Weg zurück aus dem Loch und kehrt gestärkt zurück ins Licht mit dem Wissen, daß man die Kraft hatte, es geschafft zu haben.
    Und mit dieser Kraft gehen wir gestärkt unseren neuen Weg und werden die Herausforderungen, die uns das Leben stellt, annehmen und meistern.
    Manch kleine allein, manch größere mit Menschen, die uns lieb haben.
    Aufgeben ist keine Option. Das Leben hält noch so viel "Licht" bereit und der Tag wird kommen, an dem auch Du wieder freudestrahlend und mit offenen Armen hinein läufst…

    Alles Liebe *druck*

    reply...
  • 17. Juni 2018

    Liebe Anni,
    Bei deinen Worten schmerzt es mich unendlich. Wie du deine kraftlosigkeit beschreibst erinnert mich an meine dunkelsten Tage, auch wenn ich glaube dass sie nie so schwarz waren wie deine.. Ich hoffe, dass du weiterhin die Kraft findest jeden Tag aufzustehen und dir gutes tust. Max wird in jeder Sekunde über dich wachen.
    Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir bald besser geht und dir deine Sorgen ein wenig genommen werden.

    Alles Liebe
    Sarah

    reply...
  • 17. Juni 2018

    Anni, ich kann das so gut nachempfinden. Leider. �� ich stecke auch in einer sehr sehr schwierigen Situation, die auch noch lange sehr schwierig bleiben wird. Mein Kopf lässt sich auch nicht ausstellen.
    Irgendwie vergeht der Schmerz, irgendwann und es kommen hellere Tage. Wir schaffen das ❤️

    reply...
  • 17. Juni 2018

    Hallo Anni 🙂 Ich war bis jetzt immer nur eine stille Leserin, aber deine Zeilen haben mich sehr berührt.
    Ich schicke dir ganz viel Kraft für diese schwierige Zeit und hoffe, dass du jeden Tag auch einen kleinen Silberstreifen am Horizont erblickt.
    So schlimm wie Situationen auch scheinen mögen, es wird IMMER besser. Halt dich daran fest
    Alles Liebe, Anne 🙂

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  • 18. Juni 2018

    Ich kann das so nachempfinden, das war alles wirklich ein bisschen viel in letzter Zeit bei Dir und das braucht Zeit fuer die "Heilung". Die Dinge die Du nennst, helfen Dir aber bestimmt Stueck fuer Stueck, und irgendwann geht es auch wieder aufwaerts, bestimmt. Und das Schreiben ist ja auch eine Art Therepie. Dein Outfit finde ich uebrigens wunderschoen und Du siehst so toll aus.

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  • Anonym

    19. Juni 2018

    liebe anni,
    dein text hat mich sehr berührt und ich wünsche dir sehr viel kraft. jeder mensch hat Probleme. das leben ist ein auf und ab.
    klingt abgeroschen, nicht? ist aber leider so…
    mein Hund musste vor einem halben jahr auch gehen. allerdings war sie schon alt. aber das macht es nicht leichter.
    ein Hund ist nicht nur bester freund sondern bei uns auch festes Familienmitglied und es ist schwer, wenn der tag x dann gekommen ist…
    mittlerweile hat ein neuer kleiner Welpe einen platz bei uns und das ist einfach die beste ablenkung. niemand kann ersetzt werden. weder mensch noch Tier und im herzen bleiben sie für immer.
    aber wenn man es dann ein wenig verarbeitet hat und etwas zeit ins land gezogen ist, kann man auch wieder einem neuen Hund ein schönes zuhause geben.
    vielleicht wirst auch du irgendwann wieder einen neuen Hund in dein leben lassen. ich würde es dir wünschen und max sicher auch 😉
    auch bei mir gibt es einige dinge, worüber ich mir sorgen mache…Gesundheit eines familienitgliedes zum Beispiel…
    wenn man noch nichts genaues wieß, kann einen das ganz schön zermürben…
    aber bis dahin hoffen wir das beste…
    es gibt Situationen da weiß man nicht weiter, aber irgendwie zieht doch jeder tag an einem vorbei. ich bin mir sicher es geht wieder bergauf bei dir und wünsche dir das beste,,,kopf hoch…

    lg anna

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  • Mandy

    28. Juni 2018

    Liebe Anni,
    ich wünsche Dir für die nächste Zeit viel Kraft und Ausdauer. Es gibt nun mal schlimme Phasen im Leben. Ich könnte da auch einiges erzählen.
    Das mit Max tut mir sehr leid. Hast Du ihn beerdigt? Gibt es bei Euch einen Tierfriedhof?
    Alles Liebe und Gute
    Mandy

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