Ich bin zurück - Fashion Kitchen
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Fast genau vier Wochen ist mein letzter Beitrag hier auf dem Blog her. Und ich weiß gerade gar nicht wie ich anfangen soll. Die letzten Wochen waren einfach nur komisch und ich habe so viel nachgedacht und gegrübelt. Die Nachricht, dass Max Krebs hat und all die Dinge die danach gekommen sind haben mich so hart ins Gesicht geschlagen, dass ich den Handabdruck des Schicksals immer noch auf meiner Wange spüre. Zwar geht es dem kleinen Wuschel nach der Notoperation ganz gut, aber er muss Medikamente nehmen und wir wissen nicht, wie lange wir noch mit ihm haben. Ich wollte mir die letzten paar Wochen bewusst Zeit mit ihm nehmen und das habe ich auch getan. Allerdings hatte ich in diesen Tag auch viel Zeit um nachzudenken und hab versucht mich vor diesen Gedanken zu verstecken, indem ich das ganze Haus auf den Kopf gestellt und sauber gemacht habe. Ich habe so viele Dinge erledigt, die ich schon so unglaublich lange auf meiner To-do Liste stehen hatte. Küche, Büro, Badezimmer, Tanzsaal, und und und. Ich habe entrümpelt, ausgemistet, weggeworfen, umsortiert, sauber gemacht und alles neu geordnet. Jetzt habe ich quasi mein Leben neu geordnet und ihm einen Frühjahrsputz verpasst, allerdings lassen mich die Gedanken nicht los. Ich weiß nicht, ob es besser ist zu wissen, dass bald dieses geliebte Familienmitglied nicht mehr da ist oder es von dem einen auf den andern Tag passiert. Irgendwie sitzt dieses ungute Gefühl einem andauernd auf der Schulter und man kann es einfach nicht abschütteln. Es ist präsent und real. Max ist ein Kämpfer und hat bisher tapfer durchgehalten. Allerdings kann sich sein Zustand jeden Tag ändern und dann müssen wir ihn wohl für immer gehen lassen. Mit den Medikamenten ist er momentan ganz gut eingestellt. Jedoch ist er nicht mehr der Alte und wird es auch nicht mehr werden. Wir hoffen zwar, dass aus den „Wochen“ noch Monate werden und er sich durchbeißt. Aber wie es letztendlich ausgeht, weiß wohl nur der liebe Gott…

Die Ärzte sind zwar zufrieden mit seiner Genesung und auch die Blutwerte sind etwas besser, aber trotzdem bin ich übervorsichtig und schaue alle paar Minuten nach Max, ob alles ok ist und es ihm gut geht, er noch atmet oder mit den Augen zwinkert. Vor ein paar Tagen gab es einen Schreckmoment, als er richtig schlimme Gleichgewichtsstörungen hatte und ganz komisch gelaufen ist. Das hat sich zwar nach ein paar Minuten wieder gegeben, aber da war dieses Gefühl, dass ich ihn bald verlieren könnte wieder so nah an mir dran, dass ich einfach nur geweint hab.
Manche Menschen werden nicht verstehen können, wie einem ein Tier so sehr ans Herz wachsen kann, aber das tut es. Die vergangenen 8,5 Jahre war er immer und überall dabei. Auch wenn er nur unter dem Tisch an meinen Füßen liegt, in seinem Körbchen schnarcht oder mir dabei zusieht, wie ich in der Küche etwas koche. Er ist mein kleiner Begleiter und wenn er mich mit seinen großen braunen Augen ansieht und meine Hand ableckt, dann treibt es mir die Tränen in die Augen. Denn dann ist da wieder dieses Gefühl, dass er vielleicht bald nicht mehr da ist und dann nur noch eine große Leere bleibt. Natürlich bin ich froh, dass es ihm jetzt verhältnismäßig gut geht, aber ich habe so unglaublich große Angst vor diesem einen Tag. Ich kann es nicht in Worte fassen. Ich weiß nicht, was ich dann mache und wie es weiter gehen soll…

Es fällt mir auch gerade unheimlich schwer diese Zeilen zu tippen und ich werde von meinen Gefühlen überwältigt. Ich glaube ich habe heute keinen guten Tag erwischt, aber ich musste das einfach aufschreiben. Auch wenn ich auf der anderen Seite irgendwie Abstand von diesem ganzen Social Media Zeug brauche und ich gerade irgendwie alles in Frage stelle. Muss ich einfach weiter machen. Die Zähne zusammen beißen und wieder nach vorne schauen. Die letzten Wochen habe ich mich nicht hängen lassen, sondern einfach mal durchgeatmet und Dinge gemacht, die ich immer vor mir her geschoben habe. Das hat sich extrem gut angefühlt. Vor allem, dass man etwas von der Liste streichen und sich ablenken konnte, aber auch, dass man Ordnung in Dinge gebracht und sich von alten Lasten befreit hat. Ich bin nicht untätig da gesessen und habe in die Ferne gestarrt. Ich habe mich dazu gezwungen nicht in Selbstmitleid zu versinken und nur noch zu weinen. Klar, die ersten Tage waren schwer, aber dann ging es bergauf und das Gefühl, etwas geschafft zu haben, hat mich am Abend zufrieden einschlafen lassen. Ich hatte auch keinerlei schlechtes Gewissen den Blog nicht mit neuen Beiträgen zu befüllen, denn es wäre einfach nicht richtig gewesen. Ich kann mich schlecht verstellen und meine Gefühle verbergen. Deswegen war eben Funkstille. Und ich kann sagen, so lange gab es seit 2010 keine Pause auf dem Blog. Das höchste der Gefühle war vielleicht mal eine Woche oder weniger. Aber einmal ist immer das erste Mal. Und ich denke, Ihr habt es mir nicht übel genommen und lest in Zukunft auch weiter meine Posts.

Es gibt manchmal Phasen im Leben, da ist nichts rosarot. Und so eine habe ich eben gerade und möchte das auch nicht überspielen. Das habe ich oft genug gemacht. Und manchmal muss man sich auch einfach mal unter die Decke kuscheln, in Selbstmitleid versinken, schreien, weinen und einfach nur schlecht fühlen dürfen. Es kommen auch wieder andere Zeiten. So ist das Leben eben. Man wird jeden Tag vor neue Herausforderungen gestellt und muss sich einfach weiter durchschlagen.
Ich bin also zurück… oder doch nicht so ganz? Ich weiß es nicht so genau. Ich möchte aber wieder mit vielen neuen Beiträgen ans Werk gehen und euch spannenden neuen Content liefern. Diese kleine Auszeit hat mir und vor allem meinem Kopf gut getan. Sehr sogar. Auch wenn die Umstände nicht die erfreulichsten sind, man kann es sich einfach nicht aussuchen und muss mit dem zurechtkommen, was man bekommt. Aber vielleicht hat es so sein sollen. Jedenfalls bin ich froh, endlich diese Sachen erledigt zu haben, die ich schon so lange vorhatte. Ich denke davon wird es auch bald etwas auf dem Blog zusehen geben.
Also nehmt es mir nicht übel, ich bin eben auch nur ein Mensch und absolut dafür, dass man auch mal die unschönen Dinge im Leben nennen darf. Diese Zuckerwatten-Scheinwelt kann ich nicht mehr sehen und ich denke, so geht es nicht nur mir. Ich mag zwar auch, wenn etwas schön hergerichtet oder in Szene gesetzt ist. Aber man sollte eben so „echt“ sein und zugeben, dass das Leben einen auch mal mit einem Schlag aus der Bahn werfen kann und es eben nicht immer so einfach ist dahin zurück zu klettern, wo man gemütlich und unbekümmert weiter laufen kann…

Jetzt heißt es, aufstehen, den Staub abschütteln und weiter machen. Immer den Blick nach vorne richten und fest daran glauben, dass bald alles gut wird.

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Comments:

  • Anonym

    25. März 2018

    Deine Worte sind wie immer sehr sehr ehrlich und ich finde es toll, dass du diese Gedanken mit uns teilst. Wer für deine momentane Situation kein Verständnis hat, hat definitiv kein Herz..man muss halt auch mal gegen den Strom schwimmen und einfach mal Emotionen zeigen, das wird in dieser Insta-Scheinwelt viel zu selten gemacht 🙁 ich hoffe ihr habt noch einige schöne Monate mit Max!❤ ♡

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  • 2elbi

    25. März 2018

    Liebe Anni,
    wieder einmal ein sooo gefühlvoller, menschlicher Post von Dir… Und genau das macht Dich so authentisch und sympathisch.
    Ich möchte auch gar nicht so viel schreiben jetzt. Aber wie Du schon geschrieben hast: Jeder (na ja, die meisten), die ein Tier haben/hatten, können mit euch mitfühlen und diese Auszeit sicher gut nachvollziehen. Und wer dieses "Zurückziehen" übel nimmt, der kann/sollte Dir gestohlen bleiben!
    Ich wünsch euch 3 weiter noch hoffentlich gaaanz viel Zeit zusammen! Die Hoffnung stirbt zuletzt und Wunder gibt es immer wieder… *festdrück*

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  • Elke Voß

    25. März 2018

    Liebe Anni, schön das Du zurück bist. Ich kann Dich gut verstehen. Wir haben erst im Januar unsere zugelaufene Katze verloren, das tat schon sehr weh. Wir hatten Mieze 2 Jahre. Wir haben Sie aufgepäppelt und ein Zuhause gegeben. Sie war aber von Anfang an eine Wilde Katze und immer wenn Mieze einen Tag nicht kam, da war dieses mulmige Gefühl. …Ja und irgendwann kam der Tag, …. so wie Du Angst wegen Max hast. Als ich gelesen hatte, das Max Krebs hat, da hatte ich einen dicken Kloss im Hals. Ich Blogge noch nicht so lange wie Du und habe dreimal neue angefangen, aber dennoch habe ich mir eine Pause im März jetzt gegönnt um mir über einiges klar zu werden. Ich freu mich wieder bei Dir zu lesen. ….und endlich könnte ich Dir schreiben. Aber jetzt ist genug. Habt einen schönen Sonntag. Liebe Grüßeelke von elke.works

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  • 25. März 2018

    Ich kann total nachempfinden, dass du da auch eine Pause brauchst. Max ist ein vollwertiges Familienmitglied und da nichts zu fühlen wäre herzlos. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, denn sie ist kostbar. Fühl dich gedrückt und ich hoffe, ihr habt noch viele Tage, Wochen oder Monate mit eurem Max! ❤
    Viele liebe Grüße Melanie

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  • Kristina

    25. März 2018

    ❤❤❤❤❤❤❤ Vielen Dank für den tollen Text. Ich habe nun Tränen in den Augen. Auch wenn wir selber kein Haustier haben, kann ich deinen Kummer und Schmerz verstehen. ❤❤❤❤❤❤❤

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  • Anonym

    25. März 2018

    Ach liebe Anni ich kann deine Gedanken so gut nachvollziehen.. hab im Juni 2016 meine Mia gehen lassen müssen.. und sie ist und bleibt immer ein Familienmitglied.. Menschen die das nicht verstehenkönnen, tun mir leid.. denn diesen Leuten fehlt etwas sehr wichtiges im Leben! Max ist ein Kämpfer.. gib die Hoffnung nie auf! Glg steffi mia

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  • 26. März 2018

    Dankeschön liebe Elke :*

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  • 26. März 2018

    Du bist so lieb. Vielen Dank! :*

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  • 26. März 2018

    Genau so sehe ich das auch. Man muss einfach seinen Weg gehen.

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  • 26. März 2018

    Ja, ich brauchte einfach ein paar Tage für mich. Das war einfach zu viel.

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  • 26. März 2018

    Dankeschön!

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  • 26. März 2018

    Danke Mia. :*

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  • 26. März 2018

    Ich verstehe dich so gut!
    Fühl dich dolle gedrückt!!!!

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  • 26. März 2018

    Sehr schön geschrieben und ich versteh dich voll und ganz! Ich musste meine Malou mit nur 6 Monaten gehen lassen 🙁 Diagnose Krebs -.- sie war und wird immer wie ein Kind für uns sein! Ich wünsche dir noch ganz viel Zeit mit Max, deinem Hund, Wegbegleiter, Freund und Familienmitglied!

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  • 27. März 2018

    Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  • Anonym

    4. Mai 2018

    Liebe Anni,
    auch wir haben diese Woche die traurige Nachricht erhalten dass unser kleiner Liebling (neben anderen Problemen) einen Tumor hat. Nach unzähligen Tierarzt Besuchen und vielen schlaflosen Nächten haben wir nun traurige Gewissheit.
    Ich habe in den letzten Wochen sehr oft an euch und euren Liebling gedacht. Ich weiß wie weh es tut und wie schwer es ist das zu akzeptieren….
    Ich wünsche euch noch ganz viel Zeit und noch viele schöne Momente….sowie die Kraft damit umzugehen. Alles Liebe für euch.

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