Heute vor 27 Jahren habe ich das Licht der Welt erblickt. Es
war ein verschneiter Samstagmorgen im Februar 1988. Als ich um kurz vor 10 Uhr
Morgen geboren war und mein Papa nach Hause fahren wollte, um allen Bescheid zu
sagen, stand er am Parkplatz vor einem kleinen Problem. Über Nacht hatte es
Maßen geschneit und alles war weiß. So auch die Autos! Nachdem er dann ein Auto
freigeschippt hatte, fiel ihm auf, dass es ja gar nicht sein Auto war und hat
sich ans nächste gemacht. Eins weiter hatte er dann das richtige frei geräumt,
als ein Polizist auf ihn zukam und einen Strafzettel ausstellen wollte. Mein
Papa meinte: „Heute können Sie mir einen Strafzettel schreiben, ich bin grad
Papa geworden und da verdirbt mir heute nichts die Laune!“ Der Polizist sagte
dann: „Naja, wenn das so ist. Herzlichen Glückwunsch! Und bei so einem
freudigen Anlass gibt es natürlich keinen Strafzettel!“
Diese Geschichte erzählt mir mein Papa jedes Jahr zu meinem
Geburtstag. Ich kann sie schon mitsprechen, aber ich höre sie mir jedes Mal
aufs Neue wieder an. Denn, dann glänzen seine Augen und ich kann sehen wie stolz
er auf mich ist. Es ist so ein schönes Gefühl so sehr geliebt zu werden. So
etwas gibt es nur zwischen Eltern und ihren Kindern. Ich schätze mich sehr
glücklich, solche tollen Eltern zu haben, die mich zu einem guten Menschen
erzogen und mir so vieles ermöglicht haben, auf die ich mich immer und überall
verlassen kann und ohne die ich nicht leben könnte. Danke Mama und Papa!

Jetzt bin ich also 27 Jahre alt und kann es gar nicht so
recht glauben. Vor ein paar Jahren war ich noch ein Teenager und hatte nur
Flausen im Kopf. Party, Spaß und das Leben genießen. Man ist schließlich nur
einmal jung und hat noch nicht wirklich Verpflichtungen. Allerdings hatte ich
hier auch schon Träume und Ziele vor Augen. Ich bin ehrgeizig und musste mir
von klein auf alles selbst erarbeiten, mir wurde nichts in den Schoß gelegt.
Ich wollte ein Handy, TV oder neues Bett? Ja, dann musste ich erst einmal
sparen, Ferienarbeit machen oder am Wochenende in einer Wirtschaft bedienen.
Natürlich fand ich es damals unfair und war neidisch auf die anderen, die von
ihren Eltern einfach mal so ein Handy bekommen haben. Nicht zum Geburtstag oder
Weihnachten, nein einfach so unterm Jahr. Dieses Gefühl, wenn man sich von
seinem eigenen Geld etwas kauft und das einem ganz alleine gehört, man genau
weiß, dafür habe ich hart gearbeitet und etlichen Schweiß vergossen. So ein
Gefühl macht einen stolz! Genauso ist es mit Pflichten und Aufgaben. Jeder
hatte bei uns seine Sachen zu erledigen und musste im Haushalt, Garten usw.
mithelfen. Da wurde man dann in den Ferien oder am Wochenende früh Morgens
geweckt, um Holz zu machen, Unkraut zu jäten oder das Bad zu putzen. Natürlich
war man den Abend vorher auf einer Party und nicht wirklich fit. Aber: Wer
feiern kann, kann auch arbeiten! Also keine Widerrede und los gings mit der
Arbeit!
Damals hab ich nicht verstanden, warum ich immer mithelfen
musste und man das doch auch irgendwann anders hätte machen können. Heute bin
ich schlauer und weiß jetzt, warum ich mithelfen musste und manchmal sogar
gezwungen wurde mitzuhelfen und meine Aufgaben zu erledigen. (Sonst hätte man
am Abend nicht weg gedurft und das wäre die Höchststrafe gewesen!) Wobei die
Sachen eigentlich gar nicht schlimm waren. Aber wenn man jung und dumm ist,
dann ist eben alles doof und uncool! Sagt man uncool heute eigentlich noch?
Man ist eine Familie, da hält man zusammen, hilft sich und
sorgt dafür, dass es allen gut geht und man sich wohl fühlt. Man isst,
arbeitet, lacht, feiert, weint und teilt alles zusammen. Eine Hand wäscht die
andere. Du besorgst mir das, dafür mach ich dir das. Ein geben und nehmen, ein
fester Zusammenhalt und so soll es sein!
Rückblickend bin ich sehr
froh, dass mich meine Eltern mit einer gewissen strenge und Konsequenz erzogen
und so den Menschen aus mir gemacht haben, der ich heute bin. Ich war schon immer sehr ehrgeizig und habe immer meine
Ziele versucht zu erreichen und es meist auch geschafft. Ich habe schon früh
gelernt, dass, wenn man etwas (erreichen) will, es immer einen Weg gibt es zu
schaffen! Geht nicht – gibt’s nicht!
Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vergeht und
irgendwie habe ich auch ein bisschen Angst vor dem älter werden und das ich irgendetwas verpasst habe. Ich habe
jetzt so viel Verantwortung und Pflichten. Ein Partner, ein Haus, einen Hund,
einen Job, der Blog, Termine, Fristen usw.
Rechnungen, Versicherungen und was nicht sonst noch alles
monatlich gezahlt werden will. Aber ich bin auch
reifer und klüger geworden, habe aus Fehlern gelernt und neues Wissen aneignen
können. Es ist schön alles wachsen zu sehen, vor allem das eigene Leben. Die
Entwicklungen mitzubekommen und neue Schritte zu wagen. Augen zu und los - rein
ins neue Lebensjahr!
Ich freue mich sehr auf den
heutigen Tag, meine Familie, Freunde und natürlich auch auf die Geschenke. Hihi
Ach und wusstet Ihr eigentlich,
dass heute auch Elizabeth Taylor (*1932) Geburtstag hat und Lena Gerke in 2
Tagen auch 27 Jahre alt wird? Der FC Bayern (*1900) gegründet wurde. Und seit
dem 27.02.1988 genau 9.861 Tage vergangen sind?
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